Aus dem Stadtrat

Oktober 2018

Mit dem Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplanes zur Ansiedlung eines Einzelhandelsgeschäftes und eines Pflege- und Sozialzentrums im Pinderpark sowie gleich mehreren Beschlüssen zum Neubau des Wintersdorfer Kindergartens stellte der Zirndorfer Stadtrat in seiner Oktober-Sitzung die Weichen für zwei wichtige Projekte.

Kostenschätzung fortgeschrieben

Bereits in den 70er Jahren wurde der Wintersdorfer Kindergarten in der Frankenstraße errichtet. Wegen der topographischen Lage m festgesetzten Überschwemmungs- und Wasserschutzgebiet und der nicht mehr zeitgemäßen Bauweise hatte man auf eine Sanierung des Gebäudes verzichtet und stattdessen einen Neubau angestrebt. Bis September 2018 wurden die alten Räumlichkeiten schließlich abgerissen. Mit den Neubauarbeiten soll im April 2019 begonnen werden.

 

Das Architektenbüro KJS aus Erlangen setzte sich 2017 im Wettbewerb gegen drei Konkurrenten durch und wurde daraufhin mit dem Projekt betraut. Die Planungen der Architekten sehen für den Kindergarten einen barrierefrei erreichbaren Erweiterungsneubau am Südflügel der Bibertgrundschule vor.

 

Der aktuell fortgeschrittene Planungsstand ermöglicht dem beauftragten Architekturbüro auch eine fortgeschriebene Kostenschätzung, die dem Stadtrat in der Oktobersitzung präsentiert wurde. Die Architekten stellten außerdem mögliche Zusatzoptionen, wie die Installation einer Photovoltaikanlage, die Errichtung einer flexiblen Faltschiebewand um den Mehrzweckraum im Bedarfsfall zu erweitern, eine Dachbegrünung und die Errichtung einer Glas-Stahl-Konstruktion oberhalb des geplanten Atriums vor. Der Stadtrat nahm den aktuellen Planungsstand zur Kenntnis und entschied schließlich einstimmig für die dargestellten Zusatzoptionen, womit die Gesamtkosten bei 3,36 Million Euro liegen.

 

Bei einer erwarteten Bauzeit von eineinhalb Jahren, können die Kinder im Herbst 2020 in ihren neuen Kindergarten umziehen.

 

Bauleitplanung auf den Weg gebracht

Durchaus kontrovers verliefen die Diskussionen hinsichtlich der Bauleitplanung zur Ansiedlung eines Einzelhandelsgeschäftes sowie eines Pflege- und Sozialzentrums im Pinderpark.

Nach einem Grundsatzbeschluss zur Vorbereitung der entsprechenden Bauleitplanung im November 2017 stand die Fortführung der Planungen bereits im September auf der Agenda des Zirndorfer Stadtrats. Weil in der damaligen Bürgerfragestunde, die einer jeden Stadtratssitzung vorgeschaltet ist, Anwohner des Pinderparks insbesondere hinsichtlich der Verkehrssituation vor Ort massive Bedenken gegen das Vorhaben geäußert hatten, wurde einstimmig die Vertagung der Beratungen beschlossen. Die Verkehrssituation, die sich - so befürchten die Anlieger - durch die Ansiedlung eines Einzelhandelsgeschäfts noch verschlechtern würde, war auch Beratungsgegenstand der vergangenen Verkehrsausschusssitzung Mitte Oktober. Die Ausschussmitglieder verwiesen die Entscheidung, ob ein externes Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben werden soll, allerdings zurück an den Stadtrat als Hauptbeschlussorgan. Unterschiedliche Auffassungen gab es im Stadtrat neben der Verkehrsproblematik hinsichtlich der Notwendigkeit eines weiteren Verbrauchermarktes. Während SPD und etwa die Hälfte der CSU diese Notwendigkeit sahen, waren die andere Hälfte der CSU, Grüne und FW dagegen. Einigkeit bestand dagegen fraktionsübergreifend hinsichtlich der Ansiedlung eines Sozialzentrums.

Nach ausgiebigen Beratungen beschloss der Stadtrat unter namentlicher Feststellung des Abstimmungsergebnisses schließlich mit 16 zu 12 Stimmen, die Verwaltung mit der Weiterführung des bereits begonnenen Bauleitplanverfahrens zu beauftragen. Vom Bauherren wird außerdem ein erweitertes Verkehrsgutachten verlangt.

 

„Der heutige Beschluss bedeutet keine Freigabe zum Baubeginn“, stellt Bürgermeister Thomas Zwingel klar. „Das von den Bauherren verlangte erweiterte Verkehrsgutachten wird dem Zirndorfer Stadtrat aber die Möglichkeit geben, die Verkehrssituation objektiv zu beurteilen und die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen.“

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