Die Zirndorfer Servicebetriebe sorgen nicht nur für saubere und verkehrssichere Straßen, sondern haben sich – neben einem breitgefächerten weiteren Aufgabenbereich – auch dem Natur- und Klimaschutz verschrieben. Bestandteil hiervon ist der Kampf gegen das Artensterben, der – auch in Deutschland (!) – langfristig eine existentielle Bedrohung der Menschheit darstellt.
Regelmäßig werden deswegen auf öffentlichen Grünflächen und im Straßenbegleitgrün Blumenwiesen angesät. Hier ist zwischen mehrjährigen und einjährigen Saatmischungen zu unterscheiden. Letztere werden hauptsächlich im urbanen Straßenraum angelegt und bieten in erster Linie optische Reize. Natürlich dient auch diese bunte Blütenpracht vielen Insekten als Nektar.
Die ökologisch wertvollere Variante stellen die ausgesäten Mischungen auf größeren Flächen, wie im Weiherhofer Weg oder in der Goethestraße, dar. Bei diesen Saatgutmischungen, die meist noch mit Stein- und Totholzhaufen bestückt und mit großkronigen Bäumen bepflanzt werden, handelt es sich um mehrjährige oder ausdauernde Wiesenmischungen, sowie gebietsheimisches Saatgut. Die so geschaffenen Lebensräume bieten Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen, vielen Insektenarten und Bodenbrütern ein Zuhause.
Aus Hundetoiletten wird biologischer Lebensraum
Seit 2016 läuft parallel noch ein weiterer Versuch, die Artenvielfalt zu steigern. Getreu dem Motto „einfach mal was stehen lassen“ wird entlang der Gemeindestraßen nicht mehr großflächig das ganze Bankett abgemäht. Wo verkehrstechnisch möglich, werden Flächen unterjährig nicht mehr gemäht, sondern abschnittsweise oder nur beim letzten Schnitt vor dem Winter mitbearbeitet. Herauskommen große Flächen, die wiederum der heimischen Flora und Fauna zur Verfügung stehen. Das ungewohnte Ergebnis mag rein optisch auf den ersten Blick „vergessen“ und gar befremdlich wirken, ist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit aber durchaus beabsichtigt. Flächen, die oftmals – natürlich rechtswidrig – als Hundeklo zweckentfremdet wurden und auch optisch nichts zu bieten hatten, beherbergen heute Wildblumen und ganze Bienenvölker.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich ebenso leicht streiten wie über Kunst: Anrufe mit wahren Lobeshymnen gehen beim Leiter der Zirndorfer Servicebetriebe, Ralf Klein, ebenso häufig ein, wie empörte Nachfragen, ob Straßenzüge etwa vergessen wurden zu mähen. Fakt ist – und das ist das Wesentliche: Die Natur profitiert von den städtischen Bemühungen für mehr Artenvielfalt, weswegen am Motto „Wild mit System“ auch festgehalten wird! Natürlich kann eine Kommune nicht alle Nachteile kompensieren die im Zusammenhang mit Flächenversiegelung und intensiver Landwirtschaft zwangläufig entstehen, aber eine Stadt wie Zirndorf birgt erhebliche Ressourcen für mehr Artenvielfalt, übrigens auch in den Gärten ihrer Bürger – und das wissen die Verantwortlichen zu schätzen und nutzen!
Hier finden Sie die Bemühungen der Stadtgärtnerei in Bildern.
Weitere Informationen zum diesem Thema gibt es hier.
Es kommt nicht nur auf das Äußere an
Mehr biologische Vielfalt in der Stadt Zirndorf - Es kommt nicht nur auf das Äußere an
Die von der Stadtgärtnerei angelegten Blumenwiesen können mehr als nur nett aussehen. Und auch die Grünstreifen entlang der Zirndorfer Gemeindestraßen haben mehr zu bieten, als ein erster Blick vermuten lässt. Beide Maßnahmen sollen die Biodiversität, also die biologische Vielfalt in der Bibertstadt steigern und sind somit eine Kampfansage an das Artensterben!