Kriminalstatistik
Traditionell besucht der Dienststellenleiter der Zirndorfer Polizeiinspektion Roland Meyer im Frühjahr den Sitzungssaal im Zirndorfer Rathaus, um dem Stadtrat und interessierten Gemeindebürgern, Stadtratssitzungen sind schließlich grundsätzlich öffentlich, die Kriminalstatistik für Zirndorf zu präsentieren. Quintessenz der Statistik: Die Polizei ist in der Bibertstadt gut aufgestellt und die Aufklärungsrate liegt über dem bayernweiten Durchschnitt.
In diesem Jahr informierte der Polizeioberrat außerdem über die enorm wichtige Arbeit der Verkehrserziehung bei der Polizei und einen ganz besonderen Einsatz der örtlichen Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr an der Zirndorfer Realschule. Das Ausbringen von Reiszgas im Schulgebäude löste im April 2017 einen Großeinsatz der Sicherheitskräfte aus. Etliche Schüler wurden durch den vermeintlichen Streich, der ganz und gar nicht lustig war und den Tatbestand einer Straftat erfüllt, verletzt. Sogar stationäre Krankenhausaufenthalte waren die Folge.
Friedhofssatzung angepasst
Neben einer redaktionellen Änderung unterbreitete die Friedhofsverwaltung dem Zirndorfer Stadtrat auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung den Vorschlag, die Mindestverlängerungszeit von Wahlgrabstätten von fünf auf drei Jahre zu verkürzen. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Bekämpfung ausbeuterischer Kinderarbeit bei der Grabsteinherstellung im September 2016 ist es der Stadt Zirndorf nun auch möglich, in der Friedhofssatzung zu bestimmen, dass Grabsteine und Grabeinfassungen aus Naturstein nur aufgestellt werden dürfen, wenn sie nachweislich „ohne schlimmste Formen von Kinderarbeit“ hergestellt worden sind. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung wurde erwartungsgemäß ohne Gegenstimmen angenommen.
Defizitübernahme bei der Kinderbetreuung
Bereits im November des vergangenen Jahres befasste sich der Zirndorfer Stadtrat mit den Defizitanträgen des Familienzentrums und der gfi Erlangen, welche die Mittagsbetreuung in der Siedlerstraße betreibt. Per Beschluss wurde die Verwaltung damals mit der tabellarischen Aufstellung aller in Zirndorf tätigen Mittagsbetreuungen zu Vergleichszwecken und das städtische Rechnungsprüfungsamt mit der Prüfung der vom Familienzentrum beantragten Summen beauftragt. Wegen fehlerhafter Zahlen dauert die Prüfung des Rechnungsprüfungsamtes derzeit noch an, den Antrag der gfi Erlangen galt es aber dennoch zu behandeln. Seitens der Stadt ist man dringend auf die bewährte Mittagsbetreuung der gfi Erlangen mit immerhin 54 Betreuungsplätzen angewiesen, die Einstellung der Betreuung wäre fatal. Eine solche stünde aber zwangsläufig im Raum, würde die Stadt die beantragten Defizite nicht übernehmen.
Nach kurzer kontroverser, aber ebenso produktiver Diskussion einigte sich das Beschlussgremium schließlich einstimmig darauf, aus Gründen der Gleichberechtigung allen in Zirndorf tätigen Mittagsbetreuungen ab 2016 eine Pauschale in Höhe von 100 Euro pro betreutem Kind und Jahr zu gewähren. Dass die AWO, die dank jahrelanger Quersubventionen bislang keinen Defizitantrag gestellt hatte, durch den jetzigen Stadtratsbeschluss nicht schlechter gestellt wird als die Einrichtungen, die einen entsprechenden Antrag gestellt haben, war Bürgermeister Thomas Zwingel besonders wichtig. „Durch diesen Beschluss haben wir nicht nur die Zukunft der Mittagsbetreuungen mit direktem Ausfluss auf die Lebensqualität junger Familien in der Bibertstadt gesichert, sondern auch endlich für Gleichbehandlung gesorgt“, so der Bürgermeister zufrieden.
Barrierefreier Straßenraum
Der so genannte Arbeitskreis Nahverkehrsplan im Landkreis Fürth mit Vertretern der Landkreisgemeinden und verschiedener Verbände hat einvernehmlich die barrierefreie Gestaltung priorisierter Bushaltestellen bis 2022 zur Zielsetzung erklärt. Von insgesamt 95 Bushaltestellen im Zirndorfer Stadtgebiet fallen 40 Haltestellen unter die vom Landratsamt besonders priorisierten. Nach vorläufiger Beurteilung durch die Bauverwaltung kämen für einen barrierefreien Umbau in einer ersten Ausbaustufe 29 Haltestellen in Frage.
Aufgabe des Zirndorfer Stadtrats war es nun zu entscheiden, ob grundsätzlich in den barrierefreien Umbau der Haltestellen investiert werden soll. Zu Planungszwecken müssen pro Haltestelle rund 40.000 Euro für den Umbau entsprechend der Mindestanforderungen veranschlagt werden – ganzheitlich betrachtet also eine Millioneninvestition.
Welche Bedeutung die Barrierefreiheit des öffentlichen Verkehrsraums für die Zirndorfer Politik hat, beweist alleine das Engagement und die Hartnäckigkeit von Stadtoberhaupt Thomas Zwingel im Hinblick auf die dringend erforderliche Umgestaltung des Zirndorfer Bahnhofs. Bevor aber dessen barrierefreier Umbau nicht von den Verantwortlichen angegriffen wird, möchte Zwingel nicht über den Umbau von Bushaltestellen entscheiden. Zumal fahrzeugtechnische Lösungen, also „Eigenschaften“ der Fahrzeuge selbst, einen barrierefreien Zugang zu den Buslinien wesentlich einfacher und vor allem kostengünstiger gewährleisten könnten. Mit dieser Ansicht steht der Bibertstadt-Bürgermeister nicht alleine da. Selbst der Behindertenbeauftragte des Landkreises steht örtlich begrenzten, aktionistischen Aktivitäten skeptisch gegenüber und präferiert die fahrzeugtechnischen Lösungen.
Auch die Diskussion im Rahmen der Stadtratssitzung zeigte schnell, dass fahrzeugtechnische Lösungen für den barrierefreien Zugang zu Bussen einvernehmlich als bessere Variante betrachtet werden. Grundsätzlich sei man freilich gewillt, Haltestellen barrierefrei umzubauen, der Ausbau könne aus Kostengründen jedoch nur sukzessive im Rahmen von Sanierungsarbeiten erfolgen, so der Konsens im Stadtrat.