Führungswechsel im Zirndorfer Museum

Das Ende einer Ära

Große Veränderung bringt das neue Jahr für das städtische Museum mit sich. Mit dem Ausscheiden von Museumsleiterin Sabine Finweg geht zum Jahreswechsel 2016/2017 eine Ära zu Ende.

Verabschiedung Sabine Finweg

Das Ende einer Ära: Abteilungsleiter Martin Fenn, Personalratsvorsitzende Yvonne Ziegler, Bürgermeister Thomas Zwingel und Stellvertreterin Sandra Hauber verabschieden Museumsleiterin Sabine Finweg (Mitte).

Sie war von Anfang an das Gesicht des Zirndorfer Museums: Sabine Finweg. Vor 24 Jahren hatte die Kunsthistorikerin auf Honorarbasis im Dachgeschoss des Zirndorfer Rathauses mit dem Aufbau des städtischen  Museums begonnen. Drei Jahre später wurde ihr offiziell die Leitung übertragen.

 

Das Angebot im Überblick

Seither wird Geschichte in der Bibertstadt auf drei Etagen im sogenannten „Glockengießerhaus“ am Rathausplatz dargestellt. Thematischer Schwerpunkt im Erdgeschoss ist die Geschichte und Entwicklung der heimischen Spielzeugindustrie. Gerade in der Anfangszeit kamen besonders viele Spielzeugsammler, auch aus dem benachbarten Ausland, ja, sogar aus den USA. Denn Blechspielzeug „made in Zirndorf“ ist – auch heute noch – sehr begehrt und zum Teil nur noch selten zu finden. Für zahlreiche Zirndorfer Bürger bietet das Haus immer wieder eine interessante Zeitreise zurück in ihre Kindheit, in der in fast jeder Familie jemand mit der heimischen Blechspielzeugindustrie verbandelt war.

Das Obergeschoss ist der Geschichte Zirndorfs während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) gewidmet. Schließlich ist die Bibertstadt geschichtlich ganz besonders mit den Ereignissen während des Krieges verbunden, kam es 1632 nahe der Alten Veste – dem Wahrzeichen Zirndorfs – doch zu einer kriegerischen Begegnung zwischen Albrecht von Wallenstein und Schweden-König Gustav Adolf. Veranschaulicht wird dieses Kapitel fränkischer Kriegsgeschichte durch Dioramen, Modelle sowie zeitgenössische Schilderungen über das Lagerleben und das Schicksal der Zivilbevölkerung.

Die historischen Sammlungen des Museums werden durch den Dachsaal, der auf rund 100 Quadratmetern unter anderem Wechselausstellungen zur Spielzeug- und Kulturgeschichte beherbergt, optimal ergänzt.

Da  Museen einen Bildungsauftrag haben, sind auch Führungen ein ganz wesentliches Instrumentarium, diesem gerecht zu werden. Das Führungsangebot in Zirndorf konnte ständig ausweitet und zielgruppengerecht spezifiziert werden. Hierbei wird auch dem Unterhaltungsfaktor Rechnung getragen.

 

Wie viel Herzblut in den Aufbau und die ständige Weiterentwicklung des städtischen Museums investiert wurde, lässt sich nur erahnen. Und dennoch verlässt Sabine Finweg „ihr“ Museum zum Jahreswechsel 2016/2017 auf eigenen Wunsch. Zu anstrengend und kräftezehrend seien die (fraktionsübergreifenden) ewigen Diskussionen um das Defizit der freiwilligen Einrichtung im Stadtrat geworden. Leicht fiel der Kunsthistorikerin, die im Zirndorfer Museum ihren Traumjob gefunden hatte, die Entscheidung nicht, versicherte sie bei der offiziellen Verabschiedung im Zirndorfer Rathaus mit Bürgermeister Thomas Zwingel, dessen Stellvertreterin Sandra Hauber, dem für das Museum zuständigen Abteilungsleiter Martin Fenn und der Personalratsvorsitzenden und - als Jugendhausleiterin – „Nachbarin“ Yvonne Ziegler.

 

Mit Christine Gottschalk tritt eine bestens eingearbeitete und überaus engagierte Dame die Nachfolge der Museumsleiterin an. Bereits im März 2003 kam mit Christine Gottschalk als wissenschaftlicher Mitarbeiterin professionelle Unterstützung für Sabine Finweg ins Haus. Die Besucher dürfen sich somit auch nach der „Ära Finweg“ auf viele interessante und informative Ausstellungen freuen!

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